06.07.17

Neue Studie: So viel kostet das Roaming in beliebten Feriendestinationen

Sommerferien im Ausland: Handynutzung mit Standardtarif bis zu 191 Mal teurer als mit Zusatzabonnement

Wer die Sommerferien im Ausland verbringt und eine hohe Handy-Rechnung vermeiden will, sollte sich mit den Roaming-Tarifen beschäftigten: Im Extremfall kostet die Internetnutzung zum normalen Tarif über 191 Mal mehr als mit einem Zusatzabonnement. Dies zeigt eine von der Stiftung für Konsumentenschutz und dschungelkompass.ch erstellte Analyse der Roaming-Tarife in den bei Schweizern beliebten Feriendestinationen.

Die Stiftung für Konsumentenschutz und dschungelkompass.ch haben die Roaming-Kosten für Schweizer Handynutzer in beliebten Feriendestinationen (EU-Länder, Balkan, Thailand, USA/Kanada) berechnet. Anhand des Vergleichs (siehe unten) lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen:

-Inklusiveinheiten nutzen
Bei einigen Abonnements sind eine limitierte oder unlimitierte Anzahl Gespräche, SMS und Daten (Internetnutzung) im Abonnementspreis inbegriffen. Je nach Angebot gilt dies für EU/Westeuropa oder die ganze Welt. Für Prepaid-Kunden gibt es keine Inklusiveinheiten, zudem sind die Roaming-Tarife in der Regel höher als bei Abonnements. Trotzdem: Nur wegen den Auslandaufenthalten ein teures Abonnement wählen, ist in der Regel nicht sinnvoll.

-Die richtige Option finden
Mit Zusatz-Abonnements fürs Roaming (sogenannte Optionen) kann man viel Geld sparen. Optionen sind sowohl für Prepaid-Kunden als auch für Kunden mit Abonnements erhältlich. Das Extrembeispiel liefert Salt: Eine Option über 100 MB Daten für die EU-Länder kostet 9.90 Franken. Wenn ein Prepaid-Kunde von Salt diese Option nicht löst und in einem EU-Land das Internet nutzt, kosten ihn die gleichen 100 MB exorbitante 1900 Franken – also über 191 Mal mehr, als wenn er eine Option gekauft hätte. Aber auch bei den anderen Anbietern gibt es sehr grosse Unterschiede zwischen den Standardtarifen und den Optionen. Mit dem Roaming-Tool unter dschungelkompass.ch/roaming können Handynutzer mit wenigen Klicks herausfinden, welche Inklusiveinheiten ihr Abonnement im Reiseland enthält, welche Tarife gelten und vor allem welche Optionen für den Auslandaufenthalt optimal sind. Weitere Tipps und Tricks wie man bei der Handynutzung im Ausland Kosten einsparen kann, finden sich im Merkblatt des Konsumentenschutzes.

-Bei Salt auf das Datum achten
Wenig kundenfreundlich sind die Optionen von Salt. Diese gelten nicht einen vollen Monat, sondern nur für eine bestimmte Rechnungsperiode, die jeweils vom 10. Tag des Monats bis zum 9. Tag des nachfolgenden Monats dauert. Löst man beispielsweise am 5. Juli eine Option, ist sie nur bis am 9. Juli gültig. Am 10. Juli wird sie automatisch erneut gelöst und in Rechnung gestellt. In einem solchen Fall kann es sich lohnen, die Option erst am 10. Juli zu kaufen und sie vor dem 10. August wieder zu kündigen. Bei den Resultaten (siehe unten) wurde angenommen, dass nur 1 Option benötigt wird.


Resultate
Eines vorweg: Rechnungsbeträge von mehreren tausend Franken sollten in der Praxis nicht mehr zustande kommen können. Bei Prepaid-Angeboten kann höchstens das vorhandene Guthaben abgebucht werden. Bei Abos haben mindestens Swisscom, Sunrise, Salt und UPC eine Blockierung des Roamings eingestellt, sobald der Betrag ein oder ein paar hundert Franken erreicht hat. In der Regel kann diese Blockierung vom Kunden angepasst werden.

Swisscom, Sunrise, Salt und UPC


Der Konsumentenschutz und dschungelkompass.ch haben die Roaming-Kosten für Prepaid-Nutzer sowie von Inhaber von Abonnements für vier beliebte Feriendestinationen (EU-Länder, Balkan,1 Thailand und USA/Kanada) untersucht. Basis für den Preisvergleich sind 5 Anrufe in die Schweiz (à 2 Minuten), 14 ankommende Anrufe (à 2 Minuten), 5 SMS und 500 MB Daten. Es fällt auf, dass die Standardtarife bei allen Anbietern massiv höher sind, als die Tarife eines Zusatzabonnements (Option). Wer zum Beispiel ein Prepaid-Handy von Salt hat, zahlt in den EU-Ländern mit den Optionen „Go Europe“ + „1 GB Daten“ 52.35 Franken. Zum Standardtarif würden die genau gleichen Leistungen unglaubliche 9547.40 Franken kosten. Auch bei Sunrise sind die Unterschiede zwischen Standardtarif und Option teilweise sehr gross, die tiefsten Standardtarife bietet Swisscom.

Die Preise in den EU-Ländern sind mit Option relativ nahe beisammen: Bei UPC kosten die 5 Anrufe in die Schweiz (à 2 Minuten), 14 ankommende Anrufe (à 2 Minuten), 5 SMS und 500 MB Daten 40.50 Franken, bei Swisscom sind es (Prepaid + Abo) 43.10 Fr., bei Salt (Prepaid + Abo) 52.35 Fr. und bei Sunrise sind es 51.40 Fr. (Abo), beziehungsweise 66.90 Fr. (Prepaid). Zu beachten ist, dass alle vier Anbieter Abonnements anbieten, bei denen die Handynutzung in den EU-Ländern ganz oder teilweise im Preis inbegriffen ist. Je nach Abonnement und Nutzung müssen deshalb für die erwähnten Leistungen keine Zusatzkosten bezahlt werden (dies wird in obiger Tabelle mit / 0.- dargestellt).
Grosse Preisunterschiede gibt es bei den übrigen Feriendestinationen: Da UPC ausserhalb der EU keine Optionen anbietet, ist sie die teuerste Anbieterin für USA/Kanada, Thailand und die Balkan-Länder*. Die Tarife (mit Option) von Salt, Sunrise und Swisscom liegen für die USA und Kanada relativ nahe beisammen, grössere Unterschiede gibt es für Thailand und die Balkan-Länder: Bei Swisscom fallen für beide Destinationen, je nach Abo, Kosten zwischen 48.80 und 67.70 Fr. an. Bei Sunrise sind es sowohl für Thailand als auch für die Balkan-Länder 116.15 Fr. (Abo), beziehungsweise 126.50 Fr. (Prepaid). Bei Salt sind es ebenfalls für beide Destinationen je 330.95 Fr. (Abo und Prepaid). Salt ist damit rund 6 Mal teurer als Swisscom.

*Balkan-Länder: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien OHNE Kroatien


M-Budget, Coop Mobile, Wingo und yallo

Fazit
Der Vergleich vom Konsumentenschutz und dschungelkompass.ch zeigt, dass bei der Handynutzung im Ausland nach wie vor sehr hohe Kosten entstehen können. „Nach wie vor tut jeder Handybesitzer gut daran, sich vor dem Auslandaufenthalt über die für ihn geltenden Tarife zu informieren und allenfalls eine passende Option zu kaufen. Dies gilt auch für Inhaber der teuersten Abonnements“, sagt Oliver Zadori, Telekom-Experte von dschungelkompass.ch.


Tipps auf einen Blick
-Prüfen Sie unter dschungelkompass.ch/roaming, ob in Ihrem Abonnement Gespräche, SMS und Daten (Internetnutzung) ganz oder teilweise im Preis inbegriffen sind.
-Prüfen Sie unter dschungelkompass.ch/roaming, welches Zusatzabonnement (Option) für Ihren Auslandaufenthalt optimal ist.
-Kaufen Sie Ihr Zusatzabonnement online wie folgt:
-Salt: salt.ch/de/options/
-Sunrise: cockpit.sunrise.ch
-Swisscom: cockpit.swisscom.ch
-UPC: upc.ch/de/mobile/mobile-options/
-Weitere Tipps und Tricks finden Sie im Merkblatt des Konsumentenschutzes.







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